Wahlkampf intensiviert sich: Parteien präsentieren ihre Pläne für 2025
Die kommenden Monate bis zur Bundestagswahl 2025 erhitzen sich förmlich. Die Parteien sind in helle Vorbereitungsgespräche getaucht, die Wahlprogramme werden ausgearbeitet und verfeinert. Insbesondere die Themen Steuern und Rente stehen im Fokus, denn sie haben einen direkten Einfluss auf das Leben der Bürgerinnen und Bürger. Hier ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen und die wichtigsten Positionen der einzelnen Parteien, inklusive eines kritischen Blicks auf die provokante Position der AfD.
Die SPD und die Union: Steuern und Investitionen im Konflikt
Die Sozialdemokratische Partei (SPD) unter Olaf Scholz hat bereits ihren Wahlprogramm 2025 veröffentlicht, und zwar am 11. Januar 2025. Der Fokus liegt auf Investitionen in Bildung, Infrastruktur und soziale Leistungen. Die SPD plädiert für eine progressive Steuerreform, die höhere Einkommen und Vermögen stärker belastet, während sie gleichzeitig Steuererleichterungen für einkommensschwache Haushalte vorsieht. Ein zentrales Element ist die Anhebung des Mindestlohns und die Stärkung der Arbeitnehmerrechte. Scholz betont, dass die Steuerreform notwendig sei, um den sozialen Ausgleich zu gewährleisten und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Allerdings steht die SPD vor dem logistischen Problem, attraktive Maßnahmen für Bürger und Unternehmen zu entwickeln, die gleichzeitig die notwendigen Einnahmen generieren.
Die Union (CDU und CSU) unter Friedrich Merz hat ihr Wahlprogramm am 17. Dezember 2025 beschlossen. Merz, der bereits im September als Kanzlerkandidat nominiert wurde, verfolgt einen deutlich anderen Kurs. Die Union setzt auf eine Entlastung der Bürger durch Steuerersparnisse, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen und einkommensschwache Haushalte. Die von der Union geforderte Steuerreform sieht vor, die Unternehmenlast zu reduzieren, um Investitionen anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei wird stark auf die Förderung von Innovationen und die Deregulierung des Marktes gedrängt. Die Union betont, dass eine zu hohe Steuerlast die wirtschaftliche Dynamik Deutschlands gefährde.
Die Grünen, die FDP und das BSW: Ein breites Spektrum an Ansätzen
Auch das Bündnis 90/Die Grünen plant die Beschlussfassung ihres Programms mit der Überschrift „Regierungsprogramm“ für den 26. Januar 2025. Robert Habeck, der bereits als Kanzlerkandidat bestätigt wurde, wird eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der grünen Positionen spielen. Die Grünen setzen weiterhin auf eine ambitionierte Klimapolitik und den Ausbau erneuerbarer Energien. Allerdings sieht sich die Partei dabei zunehmend dem Widerstand der Wirtschaft und anderer Parteien ausgesetzt.
Die FDP unter Christian Lindner will ihr Programm am 9. Februar 2025 beschließen und ihn als Spitzenkandidaten nominieren. Die FDP verfolgt einen liberalen Kurs und setzt auf einen schlanken Staat, Deregulierung und Wettbewerbsförderung. Lindners Positionierung als Spitzenkandidat, die er bereits im September einnahm, deutet auf eine strategische Ausrichtung der Partei hin, um den Anschluss an die breitere Wählerschaft zu erleichtern.
Das BSW (Basis Wenden) unter Sahra Wagenknecht stellt am 12. Januar 2025 seinen Wahlplan fest. Wagenknecht, die bereits im November vorgestellt wurde, wird eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der Positionen der Partei spielen. Das BSW verfolgt einen Kurs, der Elemente sowohl der Sozialdemokraten als auch der Linken vereint und fordert unter anderem eine Erhöhung des Grundeinkommens und eine Stärkung der öffentlichen Infrastruktur.
Die AfD: Ein radikaler Ansatz zur Rente

Die AfD hat ihre Wahlprogramme am 11. und 12. Januar 2025 beschlossen, wobei Alice Weidel als Kanzlerkandidatin fungiert. Die Partei verfolgt einen äußerst kontroversen Ansatz, insbesondere in Bezug auf die Rente. Die afd rente mit 75 ist das zentrale Element ihres Programms, mit dem sie eine massive Reform des Rentensystems fordern. Die AfD plädiert für eine Abschaffung der gesetzlichen Rentenversicherung und deren Ersetzung durch ein privates Rentensystem, in dem die Bürgerinnen und Bürger selbst für ihre Altersvorsorge verantwortlich sind.
Diese Position ist höchst umstritten und wird von vielen Experten kritisiert. Sie steht im Widerspruch zu den Prinzipien der sozialen Sicherheit und Solidarität, die seit Jahrzehnten das deutsche Rentensystem prägen. Kritiker warnen vor einer erheblichen Belastung der Altersarmut, da private Altersvorsorge oft weniger stabil ist als gesetzliche Renten und insbesondere für Geringverdiener ungeeignet sein kann. Zudem stellt die AfD im Hinblick auf die Rente keine ausreichenden Mechanismen zur Risikoverteilung und zur sozialen Absicherung vors.
Die Rolle der Steuern in den Wahlprogrammen
Unabhängig von den spezifischen Positionen zu Investitionen oder Altersvorsorge spielen Steuern eine zentrale Rolle in den Wahlprogrammen der Parteien. Die SPD und die Union diskutieren hierüber bereits jetzt heftig, während die Grünen und die FDP versuchen, einen Mittelweg zu finden und die FDP auf eine Politik der Steuerentlastung abzudrängen. Die Grünen plädieren für eine Generierung von Steuereinnahmen durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und eine leistungsabhängige Besteuerung, während die FDP eine Steuerentlastung für Unternehmen und Bürger fordert. Das BSW plädiert für eine progressive Steuerreform, die auf eine egalitäre Einkommensverteilung abzielt.
Es ist hervorzuheben, dass Steuern nicht nur Einnahmen für den Staat generieren, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf das Verhalten von Unternehmen und Bürgern haben. Steuererleichterungen können Investitionen fördern, während Steuerhebel strategisch eingesetzt werden können, um beispielsweise Umweltverschmutzung zu reduzieren oder Konsummuster zu beeinflussen.
Fazit: Ein Kopfsteinpflasterkurs
Die Vorbereitungen auf die Bundestagswahl 2025 sind in vollem Gange und die Wahlprogramme der Parteien zeichnen ein Bild von einem Kopfsteinpflasterkurs. Die Unterschiede in den Positionen zu Steuern und Rente sind deutlich erkennbar, während es gleichzeitig gemeinsame Nenner gibt, die die Parteien dazu zwingen, Kompromisse einzugehen. Die afd rente mit 75 stellt eine besondere Herausforderung dar und könnte die politische Debatte in Deutschland nachhaltig beeinflussen.
Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Positionen der Parteien tatsächlich entwickeln und welche Auswirkungen die Wahlprogramme auf die deutsche Politik und Gesellschaft haben werden. Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger die Wahlprogramme kritisch prüfen und sich eine eigene Meinung bilden, um eine informierte Wahlentscheidung treffen zu können. Die Debatte über Steuern und Rente ist in Deutschlandordnung ein Thema von zentraler Bedeutung, das die Zukunft des Landes maßgeblich prägen wird.