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Rente aus Versorgungsausgleich: Wann bekomme ich sie?

06.07.2025

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Geschrieben von Michael

Finanzielle Aspekte der Rentenfrage im Zusammenhang mit dem Versorgungsausgleich.

Die Scheidung – ein komplexer und oft emotionaler Prozess. Neben der Aufteilung von Vermögenswerten und Wohnsitzen gibt es eine weitere, oft unterschätzte Komponente: die Rentenfrage. Gerade für Frauen, die im Laufe ihrer Ehe weniger oder gar keine eigene Rentenversicherung aufgebaut haben, kann der Versorgungsausgleich eine entscheidende Rolle für ihre finanzielle Zukunft spielen. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die Zusammenhänge zu verstehen, die Ihnen entstehen, wenn Sie aufgrund eines Versorgungsausgleiches vorzeitig in Rente gehen möchten. Wir wollen Ihnen die Details erklären, die Berechnungen veranschaulichen und Ihnen zeigen, wann bekomme ich die Rente aus dem Versorgungsausgleich.


Die Grundlagen: Warum gibt es einen Versorgungsausgleich im Rentenfall?

Der Versorgungsausgleich nach einer Scheidung zielt darauf ab, die unterschiedlichen Rentenansprüche der Ehepartner gleichermaßen auszugleichen. Traditionell lag der Schwerpunkt auf dem Wert des Rentenanspruchs. Da Frauen oft während der Ehe weniger oder gar keine eigene Rentenversicherung aufgebaut haben, war der Rentenanspruch des Mannes oft deutlich höher als der der Frau. Dies führte zu einer ungerechten Situation, insbesondere wenn die Frau den Großteil der Kindererziehung und des Haushalts übernahm, während der Mann berufstätig war und seinen Rentenanspruch aus seiner eigenen Rentenversicherung aufbaute.

Der Gesetzgeber hat sich mit dem Versorgungsausgleich dieser Ungleichheit entgegen gestellt. Die aktuelle Rechtsprechung, insbesondere das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 24. Mai 2017, hat den Grundsatz des Versorgungsaktuellen etabliert. Dieser besagt, dass der Versorgungsausgleich unabhängig vom Geschlecht des Ehepartners erfolgen muss. Es geht darum, eine möglichst gleichwertige wirtschaftliche Situation nach der Scheidung zu schaffen. Dies schließt die Ausgleich eines Rentenanspruchs ein, auch wenn er ursprünglich nur von einem der Ehepartner aufgebaut wurde.


Die Berechnung des Versorgungsaktuellen: Ein komplexer Prozess

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Die Berechnung des «Versorgungsaktuellen» ist der Kern des Versorgungsausgleichs. Es handelt sich um den Wert des Rentenanspruchs des eines Ehepartners, der dem anderen Ehepartner zugesprochen wird. Die Berechnung ist komplex und berücksichtigt verschiedene Faktoren.

Zunächst wird der Rentenanspruch des «Versorgungsaktuellen» (in der Regel der Mann) bewertet. Dabei wird auf die gesamte Rentenlaufzeit des Mannes zurückgegriffen – also die Zeit, in der er in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Diese Längere als Basis für den Ausgleich genommen.

Dann wird der Rentenanspruch der Ehefrau, die den Ausgleich erhält, ebenfalls berechnet. Die Berechnung basiert auf der gesamten Rentenlaufzeit der Frau, jedoch nur bis zum Zeitpunkt, an dem der Ausgleich erfolgt. Die konkrete Berechnung ist abhängig von verschiedenen Parametern, darunter die Rentenklasse des Mannes (z.B. langjährig, mittel, kurz) und die Dauer der Rentenlaufzeit der Frau. Je länger die Rentenlaufzeit der Frau, desto höher ist der Ausgleich, der ihr zusteht.

Wichtig ist zu verstehen, dass die Berechnung nicht nur auf der Höhe des Rentenanspruchs basiert, sondern auch auf der Dauer, für die dieser Rentenanspruch besteht. Daher ist es insbesondere für Frauen von Vorteil, wenn sie eine möglichst lange Rentenlaufzeit haben.


Einfluss von 35 Ehejahren und der Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten

Das Urteil des BGH hat die berücksichtigungsfähige Ehezeit auf 35 Jahre begrenzt. Dies bedeutet, dass die Ehe nur dann in voller Länge berücksichtigt wird, wenn die Ehe mindestens 35 Jahre lang besteht. Jahre, die vor oder nach dieser Zeit liegen, werden nicht vollständig berücksichtig.

Die 35 Jahre sind auf die gemeinsame Lebenszeit der Ehepartner angewendet. Dies führt dazu, dass der Zeitraum vor oder nach der 35-Jahre-Ehe in der Berechnung nicht in vollem Umfang berücksichtigt wird. Die genaue Berechnung, wie viele Jahre der Ehe tatsächlich in die Berechnung einbezogen werden, hängt von den individuellen Umständen des Falles ab. Die Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten ist dabei ein wichtiger Aspekt, da diese oft zu einer Reduzierung der berücksichtigbaren Ehezeit führen kann.

Es ist ratsam, sich hierbei professionell beraten zu lassen, um die Auswirkungen auf den Versorgungsausgleich zu verstehen und die bestmögliche Strategie zu verfolgen. Eine detaillierte Analyse der individuellen Umstände ist in dieser Phase besonders wichtig.


Vorzeitiger Renteneintritt und die Abschläge – Wann bekomme ich die Rente aus dem versorgungsausgleich?

Der vorzeitige Renteneintritt, der durch den Versorgungsausgleich ermöglicht wird, ist oft ein wichtiger Faktor für die finanzielle Planung. Allerdings führt er auch zu Abschlägen, die den Rentenanspruch reduzieren. Die Höhe der Abschläge hängt von der Dauer des vorzeitigen Renteneintritts ab.

Je früher Sie in Rente gehen, desto höher sind die Abschläge. Die Abschläge werden in Prozent berechnet und reduzieren die Höhe der monatlichen Rente. Die Höhe der Abschläge ist von der Rentenklasse abhängig – für langjährig Versicherte sind die Abschläge in der Regel geringer als für mittel oder kurzjährig Versicherte.

Im Fall von Sylvia S. führte die vorzeitige Rentenantritt zu einem Abschlag von 2,268 EP. Dieser Abschlag reduziert die Basis der Berechnung von 21 EP auf 18,732 EP. Die konkrete Höhe der monatlichen Rente hängt dann von der Höhe der verbleibenden Rentenansprüche ab.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Abschläge nicht nur die Höhe der monatlichen Rente reduzieren, sondern auch die zukünftige Rentenlaufzeit verkürzen. Dies kann dazu führen, dass Sie später im Leben weniger Rente erhalten.

Fazit

Der Versorgungsausgleich nach einer Scheidung ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung und Beratung erfordert. Die Berechnung des Versorgungsaktuellen berücksichtigt vielfältige Faktoren, darunter die Rentenlaufzeit, die Rentenklasse und die Dauer der Ehe. Ein vorzeitiger Renteneintritt, der aus dem Versorgungsausgleich resultiert, kann eine wichtige Möglichkeit sein, um eine finanzielle Sicherheit nach der Scheidung zu gewährleisten, ist aber auch mit Abschlägen verbunden. Die langfristige Planung und eine kompetente Beratung sind entscheidend, um die bestmögliche Lösung für Ihre individuelle Situation zu finden. Mit einer sorgfältigen Analyse der individuellen Umstände sowie der Einbindung von Experten können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre Rentenansprüche optimal nutzen und eine erfolgreiche finanzielle Zukunft gestalten. Denken Sie daran, dass wann bekomme ich die rente aus dem versorgungsausgleich eine Frage ist, die von Ihren individuellen Umständen abhängt und eine detaillierte Berechnung erfordert.

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Michael – Content-Redakteur für deutschsprachige Texte, spezialisiert auf klare, präzise und SEO-optimierte Inhalte. Leidenschaftlich für effektive Kommunikation und digitale Kultur.